GeschichteLanzarote's XV Jahrhundert
Zu der Zeit, in der Juan de Bethencourt Lanzarote erreichte, herrschte auf der Insel Guadarfia, Sohn von Guanarame und der Königin Ico. Zwischen dem Eroberer und dem Herrscher wurde ein Friedensvertrag vereinbart, in dem Guadarfia als "alliierter selbständiger Prinz" anerkannt wurde; im Gegenzug verpflichteten sich die Spanier, die Insel vor Piratenangriffen zu schützen. Kurze Zeit später liess Juan de Bethencourt eine Festung erbauen, die den Namen Rubicón trug.
Während seinen vielen Eroberungszügen, liess Juan de Bethencourt seine Festung in der Obhut von Bertín de Berneval. Als dieser das Schiff Guianda auf der Insel Lobos ankommen sah, bat er dessen Kapitän, Francisco Calvo, ihm 30 Männer zu geben um mit ihnen 40 der "besten" Einheimischen zu holen und sie dann in Europa zu verkaufen. Glücklicherweise teilte Calvo diese Einstellung nicht und antwortete:
"Bertín de Berneval nimmt sich ein Recht heraus, welches ihm nicht zusteht; schenkt ihm kein Gehör und Gott möge uns davor bewahren, dass die edlen Freunde der Herren Juan de Bethencourt und Gadifer de la Salle den Betrug und den Frevel begehen, die Schätze dieses Landes plündern, der Menschen, die sich voller Vertrauen in ihre Hände und ihren Schutz begeben haben"
Gadifer de la Salle hielt sich auf der Insel Lobos auf, um Seehunde zu jagen, aus dessen Leder Schuhe gefertigt wurden.
Als ein neues Schiff die Insel La Graciosa ansteuerte (namens Tajamar unter dem Kommando von Fernando de Ordoñez) machte Bertín den selben Vorschlag, diesmal aber von Erfolg gekrönt. Als die Inselbewohner ihn am 14. Oktober über die Ankunft von Piraten im Norden der Insel informierten, nutzte Bertín dies aus. Er liess die Bevölkerung in einem kleinen Dorf zusammenkommen, versprach ihnen Schutz und sobald die Dunkelheit hereinbrach liess er 24 dieser Menschen verhaften, von denen nur einer entfliehen konnte.
Während Gadifer auf der Insel Lobos verweilte, unter grossen Entbehrungen und kaum Wasser zu trinken hatte, lebte sich Bertín auf Lanzarote aus, vergriff sich an Frauen und liess obendrein die Schuld der Misshandlungen, Raube und Verrate auf Ersteren fallen.
Auf Bethencourt's Wunsch hin, erhob Heinrich III die Inseln zum "Kanarischen Reich". Später sandte er Gadifer nach Lanzarote, um dort nach dem Rechten zu schauen. Von den Einhimischen erfuhr er Folgendes:
"Was für Menschen sind diese Europäer? Was für ein Glaube und was für eine Religion ist die ihrige, wenn sie und ihr Oberhaupt, der Papst, gelobt und verehrt werden, diese Menschen uns aber verraten und unter sich Kämpfe austragen. Sie erzählen uns, dass unsere Seele unsterblich ist, und dass wir alle vom selben Vater stammen, gleichzeitig aber verachten sie uns, als währen wir eine niedere Rasse, verkaufen uns als Sklaven, behandeln uns wie Barbaren und Ungläubige, ohne zu berücksichtigen wie sehr wir sie geehrt haben und wir haben immer alle Vereinbarungen und Pakte eingehalten, ohne unsere Aufrichtigkeit und Treuherzigkeit zu verleugnen"
Die Unzufriedenheit stieg so weit, dass ein Inselbewohner, genannt Ache, einen Aufstand plante. Er sah das Reich von Guadarfia sehr geschwächt, und erdachte einen Plan, in dem er einen Pakt mit den Franzosen schloss, um das vorhandene Reich zu stürzen, und danach wollte er alle Mächte der Insel wieder vereinen und die Europäer verbannen.
Am 24. November sandte Ache eine Nachricht an Gadifer, dass sich Guadarfia und weitere 50 Männer im Palast von Zonzamas befanden. Im Morgengrauen griff Gadifer das Schloss mit 20 Soldaten an. Zu Beginn der Schlacht konnten sich die Insulaner gut wehren und verletzten viele Soldaten, aber im späteren Verlauf waren sie den Waffen und der Kampftechnik der Europäer nicht gewachsen und fast alle beendeten ihr Leben in diesem Angriff.
Guadarfia und Alby (einer seiner treuesten Berater) wurden Gadifer's Gefangene.
Beim Anblick seiner gefallenen Soldaten überfiel Gadifer ein furchtbarer Wutanfall, bei dem er Alby fast tötete, als Guadarfia eingriff:
"Ah! Europäer, sei nicht ungerecht… Alby ist unschuldig… Alby hat nichts mit dem Unglück Deiner Leute zu tun. Ich gebe Dir meinen Kopf, solltest Du ihn trotz Allem für Schuldig erklären. Was kann ich mehr tun, als Dir die wahren Übeltäter zu bringen?"
Gadifer führte seine zwei Gefangenen zur Festung Rubicón. Dort wartete Ache und als er seine Landsleute sah, beschimpfte er sie. Guadarfia sagte nur:
Fore Trono queue" (übersetzt bedeutet es in etwa:" Ah! Verdammter Verräter"
Ache wurde König von Tytheroygatra ernannt.
Um den zweiten Teil seines Planes zu erfüllen, erbat sich Ache ein para Soldaten um angeblich Gerste für die Brotherstellung einzubringen. Bei der ersten Unachtsamkeit der Soldaten, versuchte man, sie umzubringen. Dies geschah allerdings ohne Erfolg, und als die Franzosen von dem Zwischenfall erfuhren, wollten sie ein Exempel statuieren und köpften einen Einheimischen. Sein Körper wurde auf dem Berg an einer Lanze aufgespiesst.
Zu diesem Zeitpunkt befand sich Guadarfia immer noch in Gefangenschaft, er schaffte es aber seine Ketten zu lösen und flüchtete zu seinem Volk. Er befahl die Festnahme von Ache, welcher dann vor dem echten König von Tytheroygatra gesteinigt und verbrannt wurde.
Im Jahre 1403 wurden 80 Insulaner getauft. Einige Tage darauf erschien bei La Graciosa die spanische Fregatte mit Juan de Bethencourt, 36 Soldaten, 44 Armbrustträgern und einer grossen Ladung Lebensmitteln und Munition.
Mitte August wurde an einer nahen Stelle ein kleines Schiff gesichtet, auf dem sich die geflüchteten Komplizen von Bertín de Berneval befanden. Anscheinend hatten sie an der marrokanischen Küste Schiffbruch erlitten.
Guadarfia ergab sich dem Eroberer Bethencourt und wurde am ersten Tag der Fastenzeit auf den Namen Luis getauft.
Um 1404 versammelte Bethencourt über 200 Kanarier und Europäer und gründete eine Art Gerichtshof. Er sprach zu ihnen:
"Freunde und Brüder im Zeichen Jesus Chirstus: Wer sieht nicht, dass dieses Land und wir selbst in der Gnade und Wohlwollen des Allmächtigen stehen? Gott hat uns zu Werkzeug eines grossen Vorhabens erkoren. Wir haben die Barbaren vierer wunderbarer Inseln zum wahren Glauben bekehren können. Mit unseren Waffen haben wir den Herrn gepriesen. Beglückwünschen wir uns, und beten darum, dass diese unsichtbare Macht, die uns bisher geleitet hat und diesen Teil unserer Eroberung mit Loorberen gekrönt hat, uns diese zum Ende führen lässt, und unsere Herzen weiterhin mit dem Gefühl der Liebe und des Friedens erfülle.
Ich habe Euch in diese Festung rufen lassen, um diese Dankbarkeit, die mich erfüllt, zu bekunden. Ich werde Euch erzählen, welche politischen und wirtschaftlichen Vorsehungen ich für meine Regierung beschlossen habe. Wie ihr wisst, habe ich meinen Verwandten, Maciot de Bethencourt, zu meinem Stellvertreter und Gouverneur ernannt. Ich erteile ihm hiermit eine absolut Vollmacht, damit er im Frieden oder im Krieg die Geschäfte in meinem Namen und in meinem Interesse führe, und dem Glück und der Zufriedenheit des ganzen Landes diene.
Darf ich mich darauf verlassen, dass Ihr ihm folgen und ihm dienen werdet, wie dem Mann, der mich und mein Haus vertritt? Ihr wisst, dass die Rechte, die ich auf Grund und Boden besitze so verteilt sind, dass Maciot ein würdiges Dasein leben kann, sowie Kirchen für den heiligen Gottesdienst auf den Inseln Fuerteventura und Lanzarote erbauen kann. Da unser Glaube aber nicht darin besteht, grosse Tempel zu besitzen, bitte ich Euch von ganzem Herzen gute Christen zu sein und unseren Herrn zu lieben, zu ehren und Ihm zu dienen.
Es treibt mich nach Spanien und nach Rom, um Euch einen Bischof zu bringen, der über unsere neu gegründete Kirche wache. Bittet den Herrn, dass er mir ein langes Leben bescheide, bis ich dieses Vorhaben vollendet habe… Und Ihr, meine lieben Untertanen, gross oder klein, niederes Volk oder Adlige, habt Ihr mir etwas zu sagen, wollt Ihr mich vor etwas warnen; solltet Ihr in meinem Verhalten was auszusetzen haben, oder eine Beschwerde vorbringen wollen, so sprecht. Ich wünsche mir, dass allen Recht und Freude zuteil werde"
Juan de Bethencourt reiste nach Rom und besuchte den Pabst Inozenz VII und bat um die Anerkennung des Kanarischen Bistums. Den Pabst faszinierten die Erzählungen über die Glücklichen Inseln und er unterhielt sich lange Zeit mit dem Eroberer. Danach wählte er Don Alberto de Las Casas aus, um unter dem Titel San Marcial de Rubicón das Bistum auf den Kanaren zu gründen .
Juan de Bethencourt starb 1425 im Alter von 66 Jahren.
Die Ankunft des Bischof's Alberto de Las Casas war ein grosses Ereignis und die Menschen kamen von allen Orten, um den Würdenträger zu sehen.
Guadarfia hatte eine wunderschöne Tochter, die sich Maciot als Lebensgefährtin auswählte. Ihr Name war Teguise und nach ihr benannte Maciot einen Ort, der ursprünglich Acatife hiess.
Noch vor 1414 starb Don Alberto de Las Casas. Sein Nachfolger wurde der Franziskaner Fray Alonso de San Lucar de Barrameda. Allerdings reiste er nie zu den Kanarischen Inseln, was natürlich den Zorn von Maciot hervorrief. Mit dieser Begebenheit begann das Ende von Maciot. Der Weg der Tyrannei wurde eingeschlagen.
Es ging das Gerücht um, dass Juan de Bethencourt gestorben war, und dass Maciot ohne seinen Vetter nichts wert war. Dieses, das Fehlen des Bischofs und der Respekt-Verlust seiner Untertanen führten ihn so weit, dass er den Sklaven-Verkauf nach Europa wieder aufnahm. Selbst das Eingreifen eines neuen Bischofs, Fray Mendo de Viedma, konnte den Greueltaten des Gouverneurs keinen Einhalt gebieten.
Die Missetaten Maciot's kamen dem König Don Juan II zu Ohren, und er entsandte drei Schiffe um Maciot zu überprüfen und für Schuldig an seinen Vergehen zu erklären.
Hier wird kurz beschrieben, was mit den Kanarischen Inseln geschah, nachdem die 3 Schiffe ihr Ziel erreicht hatten: Maciot verkauft die Kanaren an Pedro Barba de Campos, an einen portugiesischen Prinzen und an den Grafen Niebla. Pedro Barba de Campos verkauft sie an Fernan Perez de Sevilla, und dieser wieder an den Grafen Niebla. Graf Niebla an Guillen de Las Casas, und Guillen an Hernan Peraza. Gleichzeitig hinterlässt der rechtmässige Besitzer, Juan de Bethencourt, die Inseln testamentarisch seinem Bruder Reynaldos. Und um die Besitzverhältnisse noch mehr zu verwirren, vermacht sie viele Jahre später, König Heinrich IV an Don Martin de Atayde Gonzalez, zum Dank dafür, dass er Doña Juana, spätere Königin, von Portugal nach Cordoba begleitet hatte.
Die Nachfolge von Fray Mendo de Viedma wird von Don Fernando Calvetos, einem Weltgeistlichen, angetreten.
Nach dem Tod derer von Peraza, erbt Doña Ines Peraza die Inseln. Da sie noch zu jung ist, wird sie 1445 verheirtatet und der Besitz des Kanarischen Staates geht an ihren Gatten Diego Garcia de Herrera.
Im Jahre 1476 gab es auf Lanzarote einen Aufstand gegen Diego de Herrera und Doña Ines, wegen der unaufhaltsamen Rekrutierung für die Kriege gegen die "untreuen Inseln". Die Menschen liefen durch die Strassen und bekundeten, sie seien Untertanen der katholischen Könige und nur von ihnen wollten sie befehligt und gerichtet werden.
Juan Mayor und Juan Armas brachen auf, um dem spanischen Hof Bericht über die Situation auf Lanzarote zu erstatten. Diego Herrera nahm auch ein Schiff, um die beiden aufzuhalten, aber als es nicht mehr weit bis zum Festland war, wurden Juan Mayor und Juan Armas von vier Männern überfallen und als Gefangener nach Huevar gebracht. Diese Tat war vom ältesten Sohn Diego's geplant worden, Pedro Garcia de Herrera, um die Männer daran zu hindern, seinen Vater zu verurteilen.
Es wurden ihnen viele wichtige Schriftrollen entwendet, unter anderem ein Schreiben vom König Don Juan II und anderer Könige in denen von den Rechten und Privilegien der Insel berichtet wurde.
Als sie durch Anton Rodríguez de Lillo ihre Freiheit wieder erlangten, gingen sie auch ohne diese Unterlagen zum Königshof. Sie erklärten den Monarchen die Lage der Einheimischen, wie sie von Ihren Herren misshandelt wurden, die hohen Abgaben und wie wenig sie zu Essen hatten. Wenn sie in einem Jahr Brot erhielten, bekamen sie die folgenden zwei Jahre keines mehr.
Auch mussten sie die Stellung auf den Festungen der untreuen Inseln halten.
Die Königin stellte die Insel Lanzarote unter ihren persönlichen Schutz. Auch liess sie von Estevan Pérez de Cabito die Besitzansprüche von Diego de Herrera und Doña Inés über die Kanaren prüfen.
Im Gegenzug und als Racheakt liess Doña Inés die Abgaben erhöhen und richtete Blutbäder an. Von 12 Insulanern liess sie alle Güter beschlagnahmen, alle ihre Besitztümer, Titel und Urkunden. Die Hälfte diese Leute wurde zusätzlich noch festgenommen und gehängt, und dasselbe wäre mit der anderen Hälfte geschehne, wären sie nicht rechtzeitig nach Sevilla geflüchtet.(Pedro und Juan de Aday, Juan Ramón, Francisco García, Bartholome Heneto und Juan Bernal). Leider wurden diese von Portugiesen angegriffen und ihrer restlichen Habe beraubt.
1477 wurde folgendes in Bezug auf die Besitzerfrage der Kanaren unternommen: Diego de Herrera und seine Frau erhielten einen hohen Geldbetrag und den Titel Graf und Gräfen von Gomera, im Gegenzug nahm man ihnen die Rechte über die Inseln Teneriffa, Canaria und
La Palma. 1485 wurde die Kathedrale von San Marcial de Rubicón (dort war sie 69 Jahre) nach Gran Canaria versetzt, in die damalige Kirche de Santa Ana, heute als Villa Real de Las Palmas bekannt.
Am 22 Juni 1485 stirbt Diego de Herrera im Alter von 60 Jahren. Er hinterlässt drei Söhne, Pedro García de Herrera, Fernan Peraza, Sancho de Herrera und zwei Töchter, Doña María de Ayala, Frau von Diego de Silva Graf von Portalegre, und Doña Constanza Sarmiento, Frau von Pedro Fernández de Saavedra Sohn des Marschalls von Zahara. Pedro García de Herrera, obwohl er der Erstgeborene war, wurde enterbt, und die Besitztümer verteilte der Vater: Sancho de Herrera erhielt 5 Anteile (von12) der Einkommen und die Rechtsprechung der Inseln Lanzarote und Fuerteventura, mit ihren 4 kleineren Inseln Alegranza, Graciosa, Lobos und Santa Clara. Doña María de Ayala erhielt 4 Teile und Doña Constanza Sarmiento die restlichen 3. Fernan Peraza, Lieblingskind von Doña Inés, erhielt die Inseln Gomera und Hierro. Fernan starb durch die Hand der Einheimischen von La Gomera, wegen der schlechten Behandlung die er seinen Untertanen zukommen liess. Nach dem Tod von Sancho Herrera fällt Lanzarote an seine Schwester Doña Constanza Saavedra und seinen Schwager Pedro Fernández de Saavedra el Mozo. .
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